
FABLES
Die Ausstellung FABLES vereint drei unterschiedliche künstlerische Positionen, die sich mit der Narration und dem tierischen Personal von Fabeln auseinandersetzen, um gesellschaftliche, ethische und politische Entwicklungen zu hinterfragen und zu kommentieren. Dabei bewegen sich die Arbeiten zwischen Metapher, Allegorie und Abstraktion, während jede:r der Künstler:innen eine eigene Formensprache entwickelt hat.
Vernissage: 23.03.05 um 15 Uhr in der W1-Galerie
Ausstellungsdauer: 21–28.03.25
zu den Öffnungszeiten des W1
Finissage: 04.04.25 um 19 Uhr

DIE KÜNSTLER:INNEN
Thomas Bienieks audiovisuelle Arbeit Infokratie beschäftigt sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Informationsflut und Wahrheitsfindung. Überlagernde Videoausschnitte verschmelzen zu einem verzerrten Strom der Reizüberflutung, wodurch nicht nur das digitale Medium selbst sichtbar wird, sondern auch die unstete Natur von Information im digitalen Zeitalter. Die Arbeit zeigt auf, wie unser Medienkonsum aus Realität, Erzählung und Interpretation besteht, während die Grenzen zwischen Dokumentation, Fiktion und Symbolik verschwimmen. Durch die Rekontextualisierung bestehenden Materials offenbart Infokratie, wie Inhalte transformiert und umgedeutet werden – ein Prozess, in dem Wahrheit und Manipulation untrennbar miteinander verwoben sind.
Marie Doerfler setzt sich in ihrer Serie Vogelwesen mit dem Symbol des Vogels auseinander, das als Sinnbild für Freiheit, Wandlung, Flucht und Unsicherheit steht. In der Tradition von Fabeln repräsentieren Vögel menschliche Stärken und Schwächen: Sie sind weise Berater, Überlebenskünstler oder Warner vor Veränderungen. Ihre Werke laden dazu ein, die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten und zu hinterfragen, was sich verändert, wenn wir uns selbst aus der Distanz sehen. In einer naiv anmutenden Darstellung arbeitet Doerfler mit intensiven Farben und verzerrten Perspektiven und beschäftigt sich mit der Verbindung zwischen Natur und Mensch – stets auf der Suche nach der Balance zwischen Fülle und Leere.
Barbara Muhr präsentiert ihre Serie Hundi, eine variable Sammlung von Tierporträts, die sich vor allem Listenhunden und Qualzuchten widmet. Ihre Darstellungen sind stets auch als Allegorien auf den Menschen zu verstehen. Unter der zivilisierten Oberfläche schlummern oft animalische, ja primitive Charakterzüge, die in Stresssituationen zutage treten und sich nicht mehr verbergen lassen. Sobald Privilegien, Reviere oder egoistische Ziele bedroht sind, eskalieren Verhandlungen zum unverhohlenen Kampf, in dem jede Gesprächskultur schwindet. Muhrs Werke halten diesen Moment der Konfrontation fest und werfen einen kritischen Blick auf unser gesellschaftliches Miteinander.




Weiteres aus dem Programm Großwetterlage:

AUSSTELLUNG:
FABLES
23. März
15:00
@
W1-Galerie