
CONSTANZE WOLPERS
In diesem Talkformat rücken wir gemeinsam mit Regisseurin Constanze Wolpers und ihrem Film EINE EINZELNE TAT den strukturellen Rassismus in Deutschland in den Fokus. Ausgangspunkt ist der Fall des 15-jährigen Êzîden Arkan Hussein Khalaf, der in der norddeutschen Kleinstadt Celle erstochen wurde. Die polizeilichen Ermittlungen hinterließen 1700 Seiten an Befragungen, Verhören, Obduktionen und Protokollen. Doch welche Begriffe fanden ihren Weg ins Urteil – und welche gingen verloren?

EINE EINZELNE TAT
Der essayistische Dokumentarfilm liest in den Akten und hinterfragt ihre Performativität. Er untersucht, wie jene, die die Erzählung über die Tat schreiben, durch ihre eigenen Prägungen und Selbstbilder beeinflusst sind. Dabei dient die Chronik großer Fußballturniere von 1990 bis 2014 als Spiegel einer bundesdeutschen Identitätsbildung: von den rechten Anschlägen in den frühen 1990er Jahren unter Helmut Kohl über den patriotischen Überschwang des „Sommermärchens“ 2006 bis hin zum Mythos des multiethnischen Weltmeisterteams von 2014. Dem setzt der Film die Perspektive von Arkans Familie entgegen: Wie haben sie die Tatnacht erlebt? Und warum steht für sie außer Frage, dass Rassismus die zentrale Rolle spielte?
Der Film wird im Rahmen der Veranstaltung gezeigt und bildet den Ausgangspunkt für eine weiterführende Diskussion, moderiert von Birgit Bockschweiger.
Weiteres aus dem Programm Großwetterlage:





EINE EINZELNE TAT:
TALK MIT
CONSTANZE WOLPERS
25. März
16:00
@
W1-Café